Human Design Analytikerin. Mindset & Life Coach. Kinesiologin. Mensch. Anita Geißler - über mich
- Anita Geißler
- 23. Juli
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Aug.
Warum ich tue, was ich tue

Wenn das Leben einmal alles auf den Kopf stellt
2017. Ein Jahr, das mein Leben komplett veränderte. Ein Jahr, das mir den Boden unter den Füßen wegriss. Mein Vater kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Und mit ihm verschwand alles, was ich bis dahin für wichtig gehalten hatte.
Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment. Es war, als würde jemand den Ton abdrehen, das Licht löschen, und alles in mir brach gleichzeitig zusammen. Der Mensch, der mein sicherer Hafen war, war plötzlich nicht mehr da. Mein Herz war schwer wie Blei, mein Kopf voller Nebel, und mein Körper wie betäubt. Es war nicht nur Trauer. Es war Hilflosigkeit, Wut, Angst, ein Gefühl von Verlorenheit – als hätte jemand mein inneres Fundament einfach weggezogen. Ich wusste nicht mehr, wohin mit mir. Ich funktionierte irgendwie weiter, aber innerlich war da nur ein riesiges schwarzes Loch. Nichts machte mehr Sinn. Die Welt drehte sich weiter – aber ich stand still. Und mit jeder Stunde, die verging, wurde mir klarer: Nichts wird je wieder so sein wie vorher.
Von außen stark, von innen leer
Bis zu diesem Moment war ich eine Business-Lady in der Immobilienbranche – ehrgeizig, kontrolliert, leistungsorientiert bis in die Haarspitzen. Ich war mitten in der Leistungsgesellschaft angekommen. Mit jedem erfolgreichen Abschluss, mit jedem anerkennenden Blick oder Satz spürte ich für einen kurzen Moment: Ich bin etwas wert. Ich werde gesehen. Ich bin richtig. Doch das Gefühl hielt nie lange an. Schon bald suchte ich nach der nächsten Bestätigung, dem nächsten Erfolg – nicht aus Gier, sondern aus einem tiefen inneren Bedürfnis nach Selbstwert und Zugehörigkeit. Nach außen wirkte ich souverän – zielstrebig, scheinbar unerschütterlich. Doch innerlich fühlte ich mich oft erschöpft, angespannt, leer. Ich funktionierte. Und hoffte insgeheim, dass jemand erkennt, wie sehr ich mich anstrengte. Ich sehnte mich nach echter Anerkennung, nach einem Platz, an dem ich einfach sein darf – ohne etwas leisten zu müssen. Doch tief in mir war die Überzeugung verankert: Nur wenn ich etwas leiste, bin ich liebenswert.
Doch all das hatte seinen Preis. Während ich im Außen glänzte, verblasste mein Innenleben immer mehr. Ich hatte mich so sehr an die Erwartungen angepasst, dass kaum noch Raum blieb für echte Nähe, für Beziehung(en), für mich. Mein Alltag drehte sich um Termine, Abschlüsse und To-do-Listen – aber nicht mehr um das, was mich wirklich nährte.
Nach außen hatte ich alles im Griff. Doch innerlich? Mein soziales Umfeld war vernachlässigt, mein Privatleben kaum existent. Ich war 30, Single, und dachte nur an die Arbeit. Und dann? Dann war er weg. Mein Vater. Mein Held. Mein Fels. Ich war ein klassisches "Papa-Schatzerl", ich wollte ihm gefallen, ich war ihm so viel ähnlicher als meiner Mutter. Und auf einmal war da eine riesige Leere.
Wer bin ich eigentlich?
Plötzlich konnte ich nicht mehr so weitermachen. Die Arbeit war auf einmal bedeutungslos. Ich stand vor einem riesigen Fragezeichen: Wer bin ich eigentlich? Was sind meine Werte? Was will ich wirklich? Wie oft hatte ich mich angepasst, mich verbogen, um anderen zu gefallen? Die Wahrheit war: Mein Leben lang. Ich funktionierte, ich leistete, aber ich wusste nicht, wer ich in meinem Kern war.
Und dann schaute ich mich um: Alle anderen schienen genau zu wissen, was sie wollten. Alle lebten ein unfassbar tolles Leben (zumindest auf Instagram). Und ich? Ich fing bei null an und hinterfragte alles.
Aber wie? Wo fängt man an, wenn man sich selbst nicht kennt?
Die Reise zu mir selbst - so wurde ich Life Coach
Diese Fragen markierten den Anfang meiner Reise. Ich tauchte tief in meine eigene Entwicklung ein, wollte verstehen, warum ich so funktionierte, wie ich funktionierte. Ich wollte wissen, was mich wirklich antreibt, was mich blockiert und vor allem: Wie ich ein Leben führe, das nicht von "Müssen" und "Sollen" bestimmt wird, sondern von mir selbst.

Es war ein langer Weg. Einer mit Höhen und verdammt vielen Tiefen. Sich selbst zu begegnen ist nicht immer angenehm. Sich mit seinen Schatten auseinanderzusetzen kann verdammt weh tun. Ach ja und das Leben ging ja auch noch weiter…
Ich begann, mich mit persönlicher Coaching und Weiterentwicklung auseinanderzusetzen. Ich probierte verschiedene Methoden aus, von der klassischen Psychotherapie über alternative Heilmethoden bis hin zu Meditation, Achtsamkeitstraining, systemische Familienaufstellung, Coaching, Breathwork, Trance-Dance-Reisen und Trommelreisen. Ich wusste ja nicht was mir gut tat, daher habe ich alles ausprobiert.
Das WIE wurde mein größter Antrieb, denn bei all den Dingen, die ich ausprobiert habe, hat mir so oft genau das gefehlt. WIE kann ich etwas verändern, WIE setze ich etwas um, WIE lasse ich los?
Ich lernte, wie tief alte Glaubenssätze sitzen, wie sie unser Leben steuern, ohne dass wir es merken.
Ich erkannte, dass ich nie wirklich für mich selbst gelebt hatte – und dass das der erste Schritt zur Veränderung war.
Ich fand Werkzeuge, die mir halfen: Human Design, Reflexion, innere Kind-Arbeit und Kinesiologie. Und mit diesen Werkzeugen fand ich endlich etwas, das ich lange vermisst hatte: einen echten Zugang zu mir selbst. Es war, als würde ich mich Stück für Stück wieder zusammensetzen. Ich begann zu verstehen, warum ich in bestimmten Situationen so reagierte, was mich tief im Inneren bewegte – und wie ich mich selbst halten kann. Schritt für Schritt begann ich, mich selbst besser zu verstehen, mich anzunehmen und mir zu erlauben, wirklich ich selbst zu sein. Es war keine Veränderung über Nacht, sondern ein Prozess, der Mut und Ausdauer brauchte.
Durch diese Reise, habe ich erkannt, was ich in meinem Leben alles weggeschoben, verdrängt und gut in eine Kiste verpackt hatte. Wie ich es geschafft hatte, meine Gefühle wegzusperren – ganz einfach: Es tat zu sehr weh, ich wollte den Schmerz nicht fühlen!
Masken, Muster und Mut zur Veränderung
Ich wurde als Kind gehänselt. War die Streberin (klar musste ich doch sein, weil ich so großgezogen wurde – Leistung war ja wichtig); die Außenseiterin. An einem Tag war ich die beste Freundin, am nächsten Tag wurde ich beschimpft und ausgeschlossen (und dann wieder die beste Freundin…).
Trotzdem rebellierte ich, stellte mich schützend vor vermeintlich Schwächere. Ich konnte nicht mit ansehen, wenn jemand unfair behandelt wurde. Natürlich kam das Aussehen auch noch dazu: Zahnspange und Brille machten das Ganze nicht besser für mich.
Tja, und dort habe ich gelernt, vorsichtig zu sein, mich anzupassen, zu schauen, wo mein Gegenüber gerade ist, damit ich mich drauf einstellen kann und ja nichts "Falsches" sage oder tue. Mit dem Strom zu schwimmen, schien mir dann einfacher, allerdings arbeitete ich so stetig gegen mich selbst.
Zu Hause war es wichtig, brav zu sein. Also lernte ich früh, Masken aufzusetzen, je nachdem, wer da war oder wo uns jemand gesehen hat. Ich hatte viele Masken – und entdecke heute immer noch die eine oder andere an mir.
Und dann war da noch mein tiefes Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung. Ich hatte Angst, mich zu zeigen, fühlte mich aber als Opfer, wenn mich keiner sah.
Ich könnte noch viele weitere Beispiele aufzählen – ich erkenne heute immer mehr Muster und Glaubenssätze in mir, Schritt für Schritt, so wie das Leben sie mir aufzeigt. Denn dieser Prozess ist niemals abgeschlossen – weil das Leben ständige Veränderung ist. Stillstand ist Stillstand – nicht Leben!
Mein Warum – heute

Heute, Jahre später, ist mein Warum stärker denn je. Mein eigener Weg hat mir gezeigt, dass Veränderung nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, wenn wir wirklich erfüllt leben wollen. Doch es braucht Begleitung, Reflexion und einen sicheren Raum, um alte Muster loszulassen und neue Wege zu gehen.
Meine Arbeit hat sich mit mir entwickelt. Anfangs war ich auf der Suche nach Antworten für mich selbst – heute bin ich diejenige, die anderen hilft, ihre eigenen Antworten zu finden.
Ich begegne so vielen Menschen, die tief in sich spüren: So wie es gerade ist, kann es nicht weitergehen. Die sich nach einem echten Leben sehnen – einem, das sich wieder wie ihres anfühlt.
Genau hier beginnt mein Wirken. Ich halte den Raum, wenn jemand nicht mehr weiterweiß. Ich stelle die Fragen, die man sich selbst nie zu stellen wagte. Und ich gebe Werkzeuge weiter, die greifbar sind – weil ich selbst weiß, wie es ist, nach dem WIE zu suchen.
Ich begleite meine Klientinnen Schritt für Schritt auf ihrem Weg, helfe ihnen, Klarheit zu gewinnen, ihre eigenen Werte zu entdecken und vor allem, sich selbst mit all ihren Facetten zu akzeptieren. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie ihre persönlichen Antworten auf ihr WIE bekommen. Das ist der Kern meiner Arbeit. Durch das Verstehen des Wie’s darf das Gefühl wieder Raum einnehmen, weil die Angst wegfällt.

Mein Coaching ist keine schnelle Lösung, sondern eine tiefgehende Transformation. Es geht darum, ehrlich hinzuschauen, sich den eigenen Widerständen zu stellen und den Mut zu haben, neue Wege zu gehen.
Was sich in all den Jahren verändert hat? Mein Warum ist gewachsen. Es ist nicht mehr nur mein eigener Weg, sondern die Möglichkeit, andere auf ihrem Weg zu begleiten. Als Mentorin für Mindset Stärkung, als Life Coach für Frauen, Männer, Selbstständige, Unternehmer:Innen und so viel mehr. Ich weiß, wie schmerzhaft der Prozess sein kann – aber ich weiß auch, wie befreiend es ist, endlich man selbst zu sein.
Jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung. Die Entscheidung, hinzuschauen. Die Entscheidung, dranzubleiben. Und die Entscheidung, sich selbst nicht mehr im Weg zu stehen – und ich weiß, was Widerstand bedeutet!
Das ist der Grund, warum ich tue, was ich tue:
Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, sich selbst zu verlieren – und wie heilsam es ist, sich wiederzufinden.
Weil ich selbst gespürt habe, wie befreiend es ist, ehrlich zu sich zu sein.
Und weil ich zutiefst überzeugt bin: Wenn wir beginnen, uns selbst zu erlauben, wir selbst zu sein – dann entsteht echte Freiheit.